Die richtige Ernährung für den maximalen Lauferfolg

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Die richtige Ernährung für den maximalen Lauferfolg

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Die Vorstellung, bei einem Marathon über die Ziellinie zu laufen, ist eine großartige und herausfordernde Grenzerfahrung für jeden Körper – sowohl physisch als auch mental. Der Trainingsplan steht, die ersten intensiven und längeren Läufe sind geschafft – doch Du merkst, dass noch etwas fehlt für die perfekte Vorbereitung? Vielleicht ist es die Ernährung. Kann man dadurch eventuell noch etwas rausholen? Ja, das geht! Aber wie? Mythen um die perfekte Marathonernährung gibt es viele – schiebe sie beiseite und entdecke eine optimale und individuelle Ernährung.

Die Basis
Ein aktivierter Fettstoffwechsel erhöht die Leistungsfähigkeit, da der Körper lernt, während der Belastung mehr Fett anstelle von Kohlenhydraten zu verbrennen. Einerseits ist das über bekannte Nüchternläufe und andererseits durch das Training mit niedrigen Kohlenhydratspeichern möglich. Hierfür ist eine kohlenhydratreduzierte Basisernährung notwendig, um die Mitochondrienzahl im Muskel (quasi die Kraftwerke der Zellen) zu erhöhen.

Und wie sieht solch eine alltagstaugliche Basisernährung aus?
Eine optimale Nahrungszusammensetzung liegt bei einer Aufnahme von ca. 50 % Kalorien aus Fett, ca. 30 % aus Kohlenhydraten und ca. 20 % aus Eiweiß.
TIPP: Der persönliche durchschnittliche Energieverbrauch (hier: 2.000 kcal) kann erheblich abweichen, abhängig von Größe, Gewicht und körperlicher Auslastung in Beruf und Freizeit. Eine Orientierung bieten hier Kalorienrechner, z. B. über das Internet.

Welche Ernährung vor und während dem Training?
Bei Läufen bis zu 90 Minuten reicht eine Basisernährung vollkommen aus. Ein zusätzliches Glas stilles Wasser vor dem Training versorgt den Körper ausreichend. Essen musst Du während der Belastung nichts, das würde Dein Verdauungssystem nur unnötig belasten. Bei intensiven und langen Läufen empfiehlt sich, mindestens zwei Stunden vor dem Training Kohlenhydrate in geringen Mengen zu sich zu nehmen, nehmen, z. B. Banane, Dinkelbrötchen mit Quark, Hirsebrei und/oder einen gut verträglichen Sportriegel.

Welche Ernährung nach dem Training?
Setze auf eine gute Versorgung mit hochwertigem Eiweiß plus Gemüse bzw. Salat. Um den Regenerationsprozess nach einem langen Lauf oder einer Tempoeinheit (bis max. 30 Minuten nach der Belastung) zu unterstützen, trinkst Du am besten einen Molkenproteinshake mit einem Teelöffel Inulin, was die Calcium- und Magnesiumaufnahme im Darm erhöht. Inulin ist ein besonderer Ballaststoff, den Dein Körper praktisch 
nicht verwertet – und trotzdem viel für Deine Gesundheit tut.

Außerdem kannst Du in Butter angebratenes Gemüse mit Ei oder Käse sowie Lachs in Nusspanade und Gemüse genießen. Ein Stück dunkle Schokolade runden Dein perfektes Regenerationsmenü ab. Obst ist zwar gesund und enthält wichtige Vitamine und Antioxidantien, sollte jedoch, aufgrund des Zuckergehaltes, auf Beerenobst geschränkt werden. Idealerweise kombinierst Du die Beeren mit Hüttenkäse und streust noch etwas Kurkuma, Pfeffer, Zimt und Speiseleinöl darüber. Das hilft, Entzündungsprozesse zu vermeiden.

Der Countdown läuft: Ernährungstipps kurz vor dem Marathon-Start
Ab dem dritten Tag vor dem Wettkampf erhöhst Du Deine tägliche Kohlenhydratmenge, indem Du Deine Mahlzeiten z. B. mit Hirse, Hafer, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Roter Bete, Süßkartoffeln und Beeren ergänzt. Weiterhin sollten die Mahlzeiten stets einen Anteil Eiweiß und Fett enthalten. Am Tag vor dem Marathon bieten sich beispielsweise Pellkartoffeln mit Quark, Leinöl und Kräutern, Omelett mit Kartoffeln und Kräutern oder Quinoa mit Tomatensoße und Käse an. Damit füllst Du Deinen Kohlenhydratspeicher nochmal so richtig auf.

Am Wettkampftag nimmst Du etwa drei bis vier Stunden vorher ein magenfreundliches Frühstück zu dir, z. B. Dinkelbrötchen mit Gewürzquark und Banane, Hirsebrei mit Banane und Gewürzquark oder eingeweichte Haferflocken mit Quark und etwas Zimt und Ingwer. Zusätzlich Grüntee und einen Espresso. Während des Marathons nimmst Du JEDEN Versorgungspunkt mit. Das Wasser trinkst Du am besten in kleinen Schlucken. Ab Kilometer 20 kannst Du ein kleines Stück Banane langsam im Mund zergehen lassen oder, wenn „ein Loch“ kommt, auch einen Gel-Chip zu Dir nehmen. Zusätzlich solltest Du Speisesalz lutschen, um unangenehmen Muskelkrämpfen keine Chance zu geben.

Das große Finale
So läufst Du mit einem glücklichen Lächeln ins Ziel! Dort gibt es Wasser und einen Regenerationsdrink mit Eiweiß und Kohlenhydraten – zumeist auch alkoholfreies Weizenbier, das Du Dir nun redlich verdient hast. Herzlichen Glückwunsch – genieß Deine Hammerleistung!

Basisernährung für Läufer (ca. 2.000 kcal)
Die Grammzahlen beziehen sind auf die jeweiligen Makronährstoffe, die in Lebensmittel enthalten sind, also nicht auf die Lebensmittel selbst. In 150 g Hähnchenbrustfilet sind beispielsweise 30 g Protein enthalten.